S.190-192, „Novemberrevolution“

  • Nachricht vom Ausbruch des Kriegs

    • Teile der Bevölkerung (v.a. Bildungsbürgertum, Studenten, Gymnasiaten) freuten sich drauf
    • andere Gruppen (z.B. Arbeiter, Bauern, Kleinbürger) hatten Angst und Befürchtung
  • Sozialen Spannungen

    • die sozialen Spannungen entluden sich bereits seit Ende 1915 in Unruhen, Protesten & Arbeitsniederlegungen
  • Period: to

    Massenprotesten

    • diese waren Ausdruck einer verbreiteten Antikriegsstimmung
  • Streiks

    • Anfang des Jahres/zu Beginn
    • es beteiligten sich in Berlin + andere Großstädten eine Mio. Arbeiter*innen an Streiks —> Forderungen: Nach innenpolitischen Reformen + nach Beendigung des Krieges —> wurde immer lauter
  • Nach einer bluten Straßenschlacht traten die Mitglieder der USPD aus dem Rat der Volksbeauftragten aus

    • passierte Ende Dezember
    • die tiefere Ursache für diesen Bruch lag in der grundsätzlichen Differenz zwischen SPD & USPD über das „Ebert-Groener-Abkommen“
    • die Regierung Ebert scheute auch deshalb davor zurück, die militärischen Komandostrukturen anzutasten, weil die OHL die Aufgabe hatte (nach Abschluss des Waffenstillstandes) innerhalb von 35 Tagen die DE Soldaten zurückzuführen —> dies konnte nur gelingen, wenn die revolutionäre Stimmung nicht die Disziplin in der Armee untergrub
  • Ende Oktober: Matrosen verweigerten den Befehl der Seekriegsleitung für eine inzwischen militärisch sinnlose Schlacht gegen die Briten

    • festgenommen + in Kiel inhaftiert
    • Freilassung der Kameraden zu erzwingen —> Soldatenräte bildeten sich, die zu Massendemos aufriefen
    • die revolutionäre Bewegung breitete sich sehr schnell aus
    • spontan auch in Ortschaften gewählte Arbeiter- & Soldatenräte beanspruchten die politische Führung, amtierende Politiker + Beamte gaben nach —> so wurde der gewaltlose Sturz der Monarchien in allen Bundesstaaten in kurzer Zeit vollgezogen
  • Period: to

    Hoffnung auf einen Sieg laut der OHL (Oberste Herresleitung)

    -passierte erst nach dem Scheitern der letzten großen Offensiven —> OHL, Hoffnung
    -es drängte die Regierung Ende September zum Abschluss eines sofortigen Waffenstillstandes
    -das Eingeständnis der Niederlage kam für die Mehrheit der Politiker+Öffentlichkeit völlig überraschend
    -die Chefs der OHL,die Generäle E. Ludendorff & Paul von Hindenburg (entschiedene Gegner jegl. Demokratischer Reformen) forderten jetzt die Bildung einer vom Parlament getragenen Regierung -> Waffenstillstandsverhandlungen
  • Forderung von 100-1000 in Berlin die sofortige Beendigung des Krieges + die Abdankung Kaiser Wilhelms II.

    • in ihren Augen war er das Haupthindernis für einen schnellen Friedensschluss
    • da er sich bis zuletzt weigerte, gab Reichskanlerz Max von Baden noch am gleichen Tag auf eigene Verantwortung die Abdankung des Kaisers bekannt
  • Max von Baden (Reichskanzler) übergab ohne verfassungsrechtliche Legitimation das Amt des Reichskanzlers an Friedrich Ebert (Vorsitzenden der SPD -> stärkste Fraktion)

    • während Ebert die Entscheidung über die künftige Staatsform einer gewählten Nat.versammlung überlassen wollte —> Parteifreund Philipp Scheidemann rief die „DE Republik“ aus —> er kam damit K.Liebknecht (Spartakisten —> USPD) zuvor
    • erst 2 h später verkündete Liebknecht dann die „Sozialistische Republik DEs“
    • Ebert bemühte sich um eine Verständigung mit der USPD (um der sich abzeichnenden Bildung einer sozialistischen Räterepublik)
    • es entstand „Rat der Volksbeauftragten“ (provisorisch)
  • Abschluss des Waffenstillstandes

  • Unterzeichung des „Stinnes-Legien-Abkommen“

    • Versorgungsnöte + Revolutionsgefahr veranlassten auch Unternehmer + Gewerkschaften zur Zusammenarbeit —> deshalb Unterzeichnung
    • die Arbeitgeberseite erkannte die Gewerkschaften als Vertreter der Arbeiterschaft an + gestand den 8-Stundentag bei vollem Lohnausgleich zu (üblich waren noch die 6-Tage-Woche)
    • die Gewerkschaften verzichteten dafür auf die Sozialisierung von Privatbetrieben
  • Period: to

    Der in Berlin tagende „Reichskongress der Arbeiter- und Soldatenräte“ beließ die gesetzgebende + vollziehende Gewalt bis zur Einberufung der Nat.versammlung beim Rat der Volksbeauftragten

    • der Antrag der radikalen Linken, am Rätesystem als Grundlage der Verfassung für eine sozialistische Republik festzuhalten, wurde dabei mit großer Mehrheit abgelehnt
  • Period: to

    Es (?) stand in Berlin im Zeichen des „Spartakus-Aufstandes“

    • die Regierung Ebert hatte noch vor bis unmittelbar vor den Wahlen zur Nat.versammlung mit revolutionären Unruhen fertig zu werden
    • 1000e Anhänger des Spartakusbundes um K.Liebknecht & R.Luxemburg lieferten sich Straßenschlachten mit Regierungstruppen + Freikorps
    • die Aufständischen wollten die Wahlen verhindern + den Arbeiter- & Soldatenräten zur Regierungsgewalt verhelfen
    • Aufstand=blutig niedergeschlagen + L&L ermordet
    • kam noch in anderen Städten zu Streiks + Aufständen(bis Mai 1919)