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Erste polnische Teilung
Das Königreich Polen-Litauen wird in drei Schritten von den sogenannten Teilungsmächten, Russland, Österreich und Preußen, geteilt und das Territorium zwischen den Mächten aufgeteilt. -
Period: to
1. Phase Nationalstaatsbildung: „Romantische“ Phase
Ende 18.Jh/Beginn 19. Jh - 1813/15
Entdeckung oder Konstruktion von „nationalen“ Gemeinsamkeiten (vorwiegend in Literatur, Musik, Kunst - "kulturell" geprägt; In Deutschland: Sammlung von Volksmärchen durch Gebrüder Grimm) -
Period: to
Französische Revolution
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Zweite polnische Teilung
Die 1791 in Polen verabschiedete modernste Verfassung Europas forderte den Widerstand Russlands heraus, sodass der östliche Nachbar 1792/93 in Polen militärisch aktiv wurde. -
Dritte polnische Teilung
Um jegliche Widerstandsbewegungen in Polen zu beenden, teilten die Teilungsmächte den Rest des polnischen Gebiets unter ihnen auf. -
Period: to
Befreiungskriege
Entstehung der nationalen Idee und der deutschen Farben im Krieg zur Befreiung Europas von der napoleonischen Herrschaft. -
Period: to
2. Phase Nationalstaatsbildung
D: 1813/15-1848/49; Polen: 1830/32-1863
- Bildung von Gruppen militanter Vorkämpfer
- erstmals Proklamation der "nationalen" Idee
- Unklarheit über Wesen und territoriale Grenzen der Nation -
Wiener Kongress
1814/1815
Versammlung der europäischen Mächte (vertreten durch die Fürsten), um Europa nach Ende der napoleonischen Ära neu zu ordnen. Die Zustände vor der Französischen Revolution (Königs- oder Fürstenherrschaft, Eigenständigkeit kleinster Territorien) soll wieder hergestellt werden (Restauration). Idee von Nationalstaaten, politischer Gleichheit und Freiheit wird von den Fürsten abgelehnt. -
Wartburgfest
Zum 300. Jubiläum der Reformation versammelten sich in etwas 500 Studenten und Professoren auf der Wartburg und forderten einen deutschen Nationalstaat und eine Verfassung. -
Karlsbader Beschlüsse
Einschränkung von Freiheitsrechten (Pressefreiheit, Meinungsfreiheit, persönliche Freiheit, z. B. in Umgehung des Briefgeheimnisses) und Überwachung bzw. Einschränkung der nationalen Bewegung durch Überwachung der Universitäten, Auflösung von Burschenschaften und Turnvereinen. -
Period: to
Polnischer Aufstand
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Period: to
Vormärz
Phase der Formierung der nationalen Bewegung in Deutschland. -
Hambacher Fest
Zwischen 20.000 und 30.000 Personen diskutierten die Realisierung eines deutschen Nationalstaats, einer Verfassung und politischer Freiheit. Polnische Delegation erhält Zusicherung der Unterstützung der Bildung eines polnischen Nationalstaates. -
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Period: to
3. Phase Nationalstaatsbildung: Nationalismus als Massenphänomen
D: 1848/49-1866/71; Polen: 1863-1890er-Jahre
- Nationalismus erfasst alle Gesellschaftsschichten
- Übergang von Phase 2 zu 3 oft gewalttätig (D-Märzrevolution, Polen-Warschauer Aufstand) wegen Unterschieden von Staatsgrenzen und angestrebten Territorien -
Period: to
Märzrevolution in Deutschland
Barrikadenkämpfe in Preußens Hauptstadt Berlin in deren Verlauf durch Schüsse bis zu 250 Demonstranten sterben. Der preußische König muss sich vor den Opfern verbeugen und kündigt Zugeständnisse wie die verfassungsgebende Nationalversammlung an. Die Revolution scheitert letztendlich an den unterschiedlichen Einstellungen im Parlament, die sich nicht über Staatsgrenzen (großdeutsch vs. kleindeutsch) und Herrschaftsform einig werden und der Ablehnung der Kaiserkrone durch den preußischen König. -
Verfassungskonflikt im preußischen Parlament
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Period: to
Warschauer Aufstand
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Zweiter Reichseinigungskrieg (Deutscher Krieg)
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Dritter Reichseinigungskrieg (Deutsch-Französischer Krieg)
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Period: to
Kulturkampf
"Kampf" zwischen dem liberalen deutschen Staat und der katholischen Minderheit über die Trennung zwischen Staat und Kirche (z. B. Einführung der Zivilehe). -
Period: to
Erster Weltkrieg
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Period: to
4. Phase Nationalstaatsbildung
ca. Ausbruch Erster Weltkrieg und Ende Zweiter Weltkrieg
- extremer, rassistischer Nationalismus (D-Nationalsozialismus) mit Völkermord und Vernichtungskrieg -
Period: to
Polnische Grenzkriege
Eroberung und Erweiterung des polnischen Staatsgebietes. -
Neugründung Polens (Zweite Republik)
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Period: to
Nationalsozialistische Expansionspolitik bis 1939
Vorgeschichte zu Flucht und Vertreibung in der Endphase und nach Ende des Zweiten Weltkrieges durch nationalsozialistische Expansions- und Eingliederungspolitik
.http://www.bpb.de/cache/images/2/151932-st-galerie_gross.jpg?A17CF -
Beginn Zwangsarbeit
Schon kurz nach Kriegsbeginn wurden Menschen aus den eroberten Gebieten zur Zwangsarbeit im Reich gezwungen (300.000 polnische Kriegsgefangene). Nachdem die freiwillige Anwerbung wenig erfolgreich war, wurden die Arbeitskräfte unter Zwang nach Deutschland deportiert. -
Period: to
Umsiedlung "Volksdeutscher"
Eine Million Menschen deutscher Herkunft, die außerhalb der Grenzen des deutschen Reiches in Südost-, Ostmittel- und Osteuropa lebten, z. B. in Südtirol(1939), in der heutigen Ukraine (1944), im heutigen Rumänien (1944), in Estland und Lettland (1940/41), wurden ins Reichsgebiet umgesiedelt.
http://genwiki.genealogy.net/Datei:Karte_Deutschland_HeiminsReich_1939_1944.jpg -
Period: to
Zweiter Weltkrieg
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Hitler-Stalin-Pakt
Geheimprotokoll des Paktes regelt die Aufteilung Polens und Osteuropas und hat unmittelbare Auswirkungen auf die Zwangsmigration von Teilen der polnischen Bevölkerung zum Ende des Zweiten Weltkrieges. -
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Period: to
Vertreibung und Ermordnung von Juden und Polen aus dem Wartheland und Westpreußen (beides ehemals Polen; 1,2 Millionen)
Um Raum für die Umsiedlung der Volksdeutschen zu schaffen, wurden die jüdischen und polnischen Bewohnern der eroberten ehemaligen polnischen Gebiete vertrieben und ermordet. -
Generalplan Ost
Plan der nationalsozialistischen Regierung die in Polen begonnene Umsiedlungspolitik für das Gebiet bis zum Ural auszudehnen und insgesamt bis zu 45 Millionen Menschen zu vertreiben. -
Aufstand im Warschauer Ghetto 1943
Aufstand der im Warschauer Ghetto lebenden Juden, das im April 1943 geräumt und geschlossen werden sollte. Im Mai 1943 wurde der Aufstand durch die SS endgültig niedergeschlagen. -
Warschauer Aufstand
Aufstand der (polnischen) Heimatarmee, die durch den Vormarsch der Roten Armee ermutigt worden war. Das deutsche Militär schlug den Aufstand nieder und machte es sich zur Aufgabe die Stadt zu zerstören. Massaker an der Zivilbevölkerung wurden als Vergeltungsmaßnahme für den Angriff auf die deutsche Armee durchgeführt. -
Fast 8 Millionen Zwangsarbeiter in Deutschland
Der als Raub- und Beutezug angelegte Zweite Weltkrieg ging mit einer zwanghaften Rekrutierung und Deportation von ausländischen Arbeitskräften (vor allem aus dem Osten Europas, UdSSR, Polen) ins Reich einher. Die Zwangsarbeiter wurden hauptsächlich in der Landwirtschaft und im Bergbau, generell für körperliche Arbeiten eingesetzt. Die (Essens-)Versorgung und die hygienischen Umstände waren erbärmlich, viele Arbeiter erkrankten und starben durch den unmenschlichen Umgang -
Polnische Zwangsmigration
Bereits 1944 begann die Zwangsumsiedlung von knapp 2 Millionen Polen, die ihre ostpolnische Heimat verlassen und nach Westen ziehen mussten, weil dieses Gebiet von der UdSSR beansprucht wurde. 1945 wurden diese Vertriebenen hauptsächlich in den Gebieten angesiedelt, aus denen zuvor die ehemaligen deutschen Bewohner geflüchtet oder vertrieben worden waren. Zeitgleich mussten Ukrainer, Weißrussen und Litauer polnischer Staatszugehörigkeit Polen verlassen und sich in der UdSSR ansiedeln. -
Beginn der Massenflucht der Deutschen aus Osteuropa
Bis zu 14 Millionen Deutsche flüchteten in der Endphase des Krieges aus den osteuropäischen Gebieten ins deutsche Kernreich oder wurden vertrieben, weil die Rote Armee im August 1944 Ostpreußen erreichte und im Oktober 1944 die ostpreußische Grenze überschritt. -
Westverschiebung Polens
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Fluchtbewegung
Mit dem weiteren Vorrücken der Roten Armee in Richtung Westen entschlossen sich immer mehr Deutsche aus den Ostgebieten zu flüchten, was nach dem Einschluss Ostpreußens Ende Januar immer schwieriger wurde. Zudem war es den Deutschen lange Zeit verboten Fluchtvorbereitungen zu treffen, weswegen die Flucht panikartig, in großer Hast und mit eingeschränkten Mitteln ablaufen musste. Zudem erschwerten das Wetter, die deutschen und sowjetischen Truppenbewegungen das Vorankommen der Flüchtlingstrecks. -
Migration der "Displaced Persons"
Die "Displaced Persons" (Nicht-deutsche Personen, die im Verlauf des Zweiten Weltkrieges aus ihrer Heimat deportiert oder vertrieben wurden, z. B. Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene, Konzentrationslagerhäftlinge, Flüchtlinge vor der Roten Armee) sollten mit Hilfe der Alliierten und von Hilfsorganisationen in ihre Heimatländer zurückgebracht werden, was aber nicht immer möglich war. -
Wilde Vertreibungen
Im Anschluss an die Kapitulation der Wehrmacht und das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa kam es im Frühling und Frühsommer des Jahres 1945 zu "wilden" Vertreibungen der noch in den ehemaligen Ostgebieten lebenden Deutschen (800.000 Sudetendeutsche in der Tschechoslowakei als Folge der Benes-Dekrete; 300.000 an der Oder-Neiße-Linie). Da diese Vertreibungen weder von den Alliierten legitimiert noch auf der Basis eines völkerrechtlichen Abkommen erfolgten, werden sie als "wild" bezeichnet. -
Ankunft und Aufnahme von Flüchtlingen und Vertriebenen in Deutschland
1950 ergab eine Volkszählung, dass in den beiden deutschen Staaten ca. 12,5 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene aus den nun polnischen bzw. sowjetischen Gebieten lebten. Mit der Ankunft der Flüchtlinge und Vertrieben ergaben sich neben Verteilungsproblemen auf Bundesländer und Haushalte weitere Konflikte wie die gesellschaftliche Integration, Wohn- und Lebensbedingungen und Arbeitsmöglichkeiten.
https://www.youtube.com/watch?v=6CfMaE1XS5A -
Period: to
5. Phase Nationalstaatsbildung (umstritten in der Existenz)
ab 1945 (Ausgang offen, lässt sich aber leider nicht in der Timeline einstellen ;-) )
- Nationalismus eher auf dem Rückzug
- Entstehung übernationaler Institutionen wie der EU, NATO usw. -
Period: to
Potsdamer Konferenz
Die Alliierten, Großbritannien, die UdSSR und die USA, bestimmen eine "ordnungsgemäße und humane Überführung deutscher Bevölkerungsteile". In der Praxis waren die Bevölkerungsverschiebungen dennoch von Gewalt geprägt (Internierung in Lagern, Massentransporte, brutale Bewachung und ständige Plünderungen)
https://www.youtube.com/watch?v=yQ80E_Xf_RM -
Kapitulation der Wahrmacht und Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa
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Soforthilfegesetz
Gesetz für deutsche Flüchtlinge und Vertriebene, das eine monatliche Unterhaltshilfe und einen Rechtsanspruch auf finanzielle Unterstützung garantierte. -
Gründung NATO
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Gründung Bundesrepublik Deutschland
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Gründung DDR
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Görlitzer Abkommen
Abkommen zwischen der DDR und der Volksrepublik Polen über die Festsetzung der Oder-Neiße-Linie als Grenze zwischen den beiden Staaten. -
Charta der deutschen Heimatvertriebenen
Dokument der Vereinigung von Vertriebenenverbänden, in dem Rechte (z. B. das Recht auf Heimat) und Pflichten (z. B. Beteiligung am Wiederaufbau Deutschlands) von Flüchtlingen und Vertriebenen festgehalten sind. -
Lastenausgleichsgesetz
Gesetz zum Ausgleich von Vermögensverlusten durch die Flucht oder Vertreibung aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten. Versuch der staatsgestützten Integration und Unterstützung von deutschen Flüchtlingen und Vertriebenen. -
"Hirtenbrief" der polnischen Bischöfe
"Wir vergeben und bitten um Vergebung."
Akt der Annäherung und Versöhnung zwischen Deutschen und Polen. -
Period: to
Neue Ostpolitik
"Wandel durch Annäherung"
https://www.youtube.com/watch?v=FfKw-ffg8EI -
Warschauer Vertrag
Bilateraler Vertrag zwischen der BRD und Polen zur Unverletzbarkeit der gemeinsamen Grenzen und Anerkennung der Oder-Neiße-Linie. -
Kniefall Willy Brandt in Warschau
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Period: to
Deutsch-polnische Schulbuchkommission
Ausgang offen -
Fall der Berliner Mauer
1989/90 -
Zwei-plus-Vier-Vertrag
Vertrag zwischen dem wiedervereinigten Deutschland (BRD & DDR = 2) und Frankreich, der SU, Großbritannien und den USA (= 4) über die Festschreibung der deutschen Ostgrenzen. -
Deutsche Wiedervereinigung
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Period: to
Deutsch-Polnisches Jugendwerk
Ausgang offen -
Zentrum gegen Vertreibungen
Projekt des Bundes der Vertriebenen zur Erinnerung an die Vertreibungen vor allem von Deutschen im 20. Jahrhundert. Das Projekt wurde von der Bundesregierung in der vorliegenden Konzeption nicht unterstützt und in den betroffenen Staaten Polen, Tschechien aber auch in anderen Ländern stark kritisiert.