Margarethe Ottillinger

  • Geboren

    Geboren
    Margarethe Ottillinger ist in Wien geboren und besuchte dort auch ein Realgymnasium.
  • Period: to

    Studium

    Sie studierte als Werkstudentin an der Hichschule für Welthandel in Wien und schloss es mit dem Titel Diplomkaufmann ab.
  • Promotion

    Sie provovierte zum Doktor der Handelswissenschaften.
  • Leiterin der Geschäftsstelle in Wien

  • Geschäftsführung

    Geschäftsführung
    Nach Kriegsende wurde sie Geschäftsführerin des Fachverbandes Berg- und Hüttenwerke der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft.
  • Konsulentin im Ministerium

    Sie wechselte als Konsulentin in das damals von Peter Krauland geleitete Ministerium für Vermögenssicherung und Wirtschaftsplanung.
  • Übernahme der Planungssektion im Ministerium

    Sie übernahm in diesem Ministerium die Planungssektion, wo sie maßgeblich an der Erarbeitung der Wirtschaftspläne für den Wiederaufbau Österreichs sowie an der Marshallplanhilfe für Österreich beteiligt war.
  • Verlesung der Haftstrafe

    Erst dann las ihr ein Offizier - mit Dolmetscher - ihr Urteil vor: "Ottilinger Margarita ist wegen Spionage in ein Besserungsarbeitslager für die Dauer von 25 Jahren einzuweisen". Die Schreibweise "Ottilinger Margarita" wurde zum Beweisstück ihrer russischen Existenz.
  • Festnahme

    Sie wurde auf dem Weg zu einer amtlichen Besprechung beim Übertritt in die sowjetische Zone auf der oberösterreichischen Ennsbrücke bei St. Valentin von sowjetischen Besatzungssoldaten festgenommen.
  • Zwangsarbeit

    Sie wurde im Mai 1949 wegen Beihilfe zum Landesverrat sowjetischer Offiziere und wegen Wirtschaftsspionage zugunsten der Vereinigten Staaten zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt.
  • Haft in der UdSSR

    Es erfolgte der Beschluss, sie in ein Sonderlager des Innenministeriums der UdSSR einzuweisen. Die Höhe der Strafe war noch nicht festgelegt.
  • Erkrankung

    Das zweite Mal war sie im Spätherbst 1951 in der Lubjanka - dem Hauptquartier des sowjetischen Geheimdienstes in Moskau - mit dem Tod konfrontiert. An Ruhr erkrankt und vom Fieber geschwächt wurde Margarethe Ottilinger in der Box in Isolierhaft gehalten. Die Box ist ein kleiner leerer Raum mit einem Hocker in der Mitte: Sollte die inhaftierte Person die Augen schließen, kommt sofort der Wächter vom Schlüsselloch und reißt sie aus dem Schlaf. Aus der Box wurde sie zum Untersuchungsrichter geführt
  • Entlassung

    Erst 1955, anlässlich einer größeren Amnestie zum Staatsvertrag, wurde sie aus der Haft entlassen und konnte nach Österreich zurückkehren.
  • Rückkehr

    Rückkehr
    In einem Heimkehrerzug erreichte sie am 25. Juni 1955 Wiener Neustadt. Sogleich schrieb sie an Nikita Chruschtschow und den Obersten Staatsanwalt der UdSSR. In dem Brief bat sie um neuerliche Behandlung ihres Falles. Im Folgejahr wurde sie von der Sowjetunion offiziell rehabilitiert: Die gegen sie ab 1948 erhobenen Beschuldigungen entbehrten jeder Grundlage.
  • Urteilsaufhebung

    Das Urteil gegen sie wurde im Juli offiziell aufgehoben und Margarethe Ottillinger vollständig rehabilitiert.
  • Neue Arbeitsstelle

    Nachdem sie sich gesundheitlich wieder erholt hatte, verschaffte ihr Bundeskanzler Julius Raab eine Arbeitsstelle als Konsulentin bei der neugegründeten Österreichischen Mineralölverwaltung (ÖMV), wo sie rasch aufstieg.
  • Vorstandsdirektorin

    Bereits im Dezember 1957 war sie Vorstandsdirektorin
  • Period: to

    Prokuristin und Vorstandsmitglied

    Schon Ende 1957 wurde sie Prokuristin und bald darauf Vorstandsmitglied; bis zu ihrer Pensionierung 1982 war sie im Vorstand für Administration zuständig.
  • Baugenehmigung für Wotrubakirche

    Baugenehmigung für Wotrubakirche
    Margarethe Ottilinger hatte in ihrer Gefangenschaft zu einer tiefen Religiosität gefunden, die ihr Kraft gab. Nach ihrer Heimkehr war sie von der Idee beseelt, Gott für ihre Errettung sichtbar zu danken; sie konnte dafür Kardinal Franz König und den Bildhauer Fritz Wotruba gewinnen und förderte das Projekt großzügig aus eigener Tasche. Auf der Fläche einer ehemaligen Luftwaffenkaserne am Georgenberg (in Mauer) wurde ab 1974 die Wotruba-Kirche errichtet.
  • Einweihung

    Fritz Wotruba starb an einem Herzinfarkt. Die "Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit", die "Wotrubakirche", wurde eingeweiht.
  • Pension

    Mit Verbitterung musste sie hinnehmen, dass sie in Pension geschickt wurde.
  • Tot

    Nach einem Blutsturz in ihrer Waldviertler Jagdhütte - sie war eine passionierte Jägerin, in ihrer Hütte hingen Trophäen - wurde sie ins Wiener Allgemeine Krankenhaus eingeliefert. Ein Organ nach dem anderen setzte aus.