Psychologie Geschichte

By BasilB
  • 3000 BCE

    "Seele" Älteste Überlieferung des Begriffs

    • Ursprungskonzept Seele: Unterschied Lebende & Tote
    • Bewegung, Empfindung, Gedanken und Gedächtnis gehen im Tod verloren oder existieren getrennt als Seele
  • 1000 BCE

    "Seelenkunde" Überlieferung

    • Antike Philosophie
    • Lehren über zb Natur des Menschen und Gestaltung der Lebensführung
  • Period: 800 BCE to 500

    ANTIKE

  • 600 BCE

    Orphiker

    Dualistisches Weltbild
    - Seele/Jenseits: ideal/perfekt (Beteiligung durch geistige Betätigung)
    - Körper/Diesseits: unvollkommen vereinen Wissenschaft, Kunst & Religion
  • 530 BCE

    Pythagoreer (Gründung)

    • dualistisches Weltbild
    • höchstes Prinzip: Ordnung & Harmonie -> 4 Studien zur Erreichung I Theorie (Astronomie, Geometrie, Mathematik) II Kunst III Askese (Zurückhaltung körperl. Bedürfnisse) IV Freundschaft
  • Period: 500 BCE to 400 BCE

    Materialismus & Panpsychismus

    Materialismus
    - 4 Elemente
    - alles körperlich Panpsychismus
    - alles lebt
    - alles hat eine Seele
  • Period: 427 BCE to 322 BCE

    Philosophieschulen

    Platons Akademie 427 - 347 v.Chr.
    Aristoteles Lykeion 384 - 322 v.Chr. Institutionalisierung & Professionalisierung der Wissenschaft Empirismus
    - alles Wissen kommt aus Erfahrungen
    - Bsp. Satz des Pythagoras
    Idaelismus
    - Gegenposition: Erfahrung ist oberflächlich
    - Bsp. gibt es überhaupt ein perfektes Dreieck? Platons Idealismus
    - Welt der Ideen
    - Höhlengleichnis: Erkenntnis = Freiheit
  • 400 BCE

    Regeln für ein gutes Leben

    circa zu der Zeit
    - praktische Lehrmeinungen zur Gestaltung privaten & öffentlichen Lebens
  • 400 BCE

    Römisches Reich Philosophie

    Höhepunkt hellenistischer Philosophie Senecas stoische Philosophie
    - Gleichgültigkeit gegenüber dem eigenen Schicksal = frei
    - Ziel: Ruhe der Seele, Freude, Heiterkeit
    Ciceros philosophische Vielseitigkeit
    - Vergleich der stoischen und epikureischen Lehre
    - Betont eigenständige Werte und sittliches Handeln
    Lukrez und die Gartenschule
    - Fortführung der Lehren der Gartenschule
    - Sexualität und Liebe
  • 400 BCE

    Rolle der vier Körpersäfte

    Bsp Vertreter: Hippokrates ca. 400v.Chr.; Galenus ca. 150n.Chr.
    • Psychische Eigenschaften sind abhängig von den vier Körpersäften
    • Menge und Dominanz bestimmt das Verhalten
    • Sanguiniker (Blut) schnell, erregbar, fröhlich
    • Phlegmatiker (Schleim) langsam, nicht missvergnügt
    • Choleriker (Gelbe Galle) schnell, erregbar, leicht verärgert
    • Melancholiker (Schwarze Galle) langsam, missvergnügt
    • Galen: man könne psychische Eigenschaften und Character am äußeren erkennen -> Physiognomik
  • 375 BCE

    Platonische Seelenlehre

    • dualistisch & idealistisch
    • 2 Pferde (Schwarz = schlecht (runter); Weiß = gut (hoch)) -> Kutscher/Furhmann versucht diese zu lenken (schwierig) = denkende Seele (unsterblich)
  • 350 BCE

    Aristotelische Seelenlehre

    / Pflanzenseele (Ernährung, Wachstum, Fortpflanzung)
    // Tierseele (Begierden, Empfindungen, Fortbewegungsfähigkeit)
    /// Denkseele (Logik) Nur der Mensch hat diese Monistisch (eine erfahrbare Welt, Seele sterblich und eng mit Körper verbunden)
  • 347 BCE

    Schließung ursprünglicher Akademie Platons und sein Tod

  • 300 BCE

    Stoa

    von Zenon
    • Triebe, Gefühl, Verstand
    • Triebe sollten abgelehnt werden
    • Ziel: Apathie (Freiheit von Leidenschaft) & Akuraxie (unerschütterlichkeit)
  • 300 BCE

    Gartenschule

    von Epikur
    • Triebe, Gefühl, Verstand
    • später Hedonismus (Lustprinzip)
    • sinnliche Lust als höchste Quelle von Glück
    • ausschließlich die Befriedigung von notwendigen und natürlichen Bedürfnissen sinnvoll -> eingebildete & unnötige Bedürfnisse vermeiden (Macht, Reichtum)
  • 300 BCE

    Begriff des Selbst in der Stoa 1/2

    Chrysippos Naturphilosophie
    - Mensch wird als Naturwesen gesehen (Gegensatz zum Materialismus)
    - In frühen Jahren wird bereits ein Selbstbild entwickelt
    - Der Mensch gibt dem Selbst einen höheren Wert = Selbstliebe (Ur-)Trieb zur Selbstentfaltung
    - Durch Selbstliebe ist der Mensch bestrebt sich zu erhalten und weiterzuentwickeln
    - Er sucht alles was das Selbst fördert und meidet alles was schädlich für das Selbst ist
    - Selbst wird als ein Aktions-, Sicherungs-, Entwicklungszentrum betrachtet
  • 300 BCE

    Begriff des Selbst in der Stoa 2/2

    Selbstbezogenheit als Naturgesetz
    - Selbstbezogenheit im Einklang mit der Natur
    - Naturgesetz -> Selbsterhaltung ist ein zentrales Ziel zu dessen Umsetzung die Umwelt genutzt wird Naturordnung und menschliche Vernunft
    1. Annahme: Ordnung der Natur
    2. Annahme: menschliche Vernunft
    - Selbstentfaltung und Umwelt stehen nicht im Widerspruch so lange sie von Vernunft begleitet werden
    - Vernunft ermöglicht es die Weltordnung zu erkennen und das Gute zu identifizieren
    - Ziel: sittliches Handeln
  • 27 BCE

    Gründung Römisches Reich

  • Period: 1 CE to 699

    Patristik

    Definition: "Lehren der Kirchenväter"
    • Ablehnung der Philosophie, dennoch Übereinstimmung zwischen philosophischen Texten und biblischen Quellen
    • Justin: Moses habe bereits Platons wichtigste Lehren verkündet & auch Heiden habe schon vor seiner Menschwerdung von Jesus allgemeine Vernunft erhalten
    • Grundlagen des christlichen Denkens: Idealismus, Dualismus, stoische Sicht einer Naturordnung
    • Gott = das Eine
    • Hierarchie der Geschöpfe
    • Seele unsterblich
    • Seele = Übergang zur höheren Welt
  • Period: 100 to 299

    Origenes Lichtmetapher

    Lehre der Patristik
    Nach platonischem Höhlengleichnis
    • Der Mensch büßt im Körper für seine Sünden
    • Befreiung von Sünden durch Streben nach dem überirdischen Guten: nur mit Hilfe von Gott erreichbar, aber Mensch muss das Böse selber überwinden
    • Abwertung Diesseits
    • Streben nach fehlerfreiem und bedürfnislosen Leben
    • Lichtmetapher: Gott ist das hellste Licht und die reinste Wahrheit
    • Glaube: Geschenk und höchste Form der Erfahrung
    • Glaube <-> Wissen
    • Introspektion und Liebe statt rational
  • Period: 280 to 600

    Spätantike

    Christentum und Erbe der Antike
    - Abgrenzung vom Hellenismus & Überwindung Atheismus
    - Gemeinsamkeiten mit Antiker Philosophie: dualistisches Weltbild
    - Christentum integrierte große Teile vom Hellenismus
    - Ökumenische Konzile -> Festlegung von Dogmen
    - Ethik im Christentum, Leben in Frömmigkeit
    - Vernunft < Glaube
  • Period: 354 to 430

    Augustinus

    Teil von Patristik
    • Berühmtester frühchristlicher Kirchenvater
    • Universelle Deutung von Mensch und Welt
    • Beeinflusst von Bibel und griechischer Philosophie
    • Übertragung Hellenismus in christliche Kultur
    • Erkenntnistheorie: Glauben als Erkenntnisprinzip
    • vs. klassische Antike: Logik und Vernunft als Wahrheitsgaranten
  • 476

    Auflösung weströmisches Reich

    Anfang des Mittelalters
  • Period: 500 to 1500

    MITTELALTER

  • 529

    Schließung Akademie in Athen durch Kaiser Justitian

  • Period: 750 to 1250

    Arabische Philosophie zur Zeit des europäischen Mittelalters

    Goldenes Zeitalter des Islams Avicenna 980-1037
    - Kanon der Medizin in fünf Bänden
    - Enge Beziehung Gefühle und körperlicher Zustand
    - Musik hat positive psychische und physische Auswirkungen
    - Innovativ: Lokalisierte 5 Sinne und andere psychische Vermögen im Kopf
  • 1088

    Universitäten ab 1088

    Vorläufer
    - Antike: Akademien und Schulen
    - Frühes Mittelalter: Geteilt in 4 Fakultäten
    1. Theologie
    2. Medizin
    3. Rechtsswissenschaften
    4. Philosophie der freien Künste (Grundstudium)
    -> Theologie höchstes Ansehen Älteste Unis: Bologna, Oxford & Paris
    • Kirche beeinflusste Lehrinhalte
    • Latein als Standard und Unterrichtssprache
  • 1088

    Gründung Universität Bologna

  • Period: 1098 to 1274

    Scholastik

    Schulstoff der Kirche Hildegard von Bingen 1098-1179
    - Visionen sind Offenbarungen Gottes als Erkenntnisweg
    - Meditationslehre
    - Analyse von Temperamenten
    - Lehre zu Heilkräutern und Heilsteinen Thomas von Aquin 1225-1274
    - Höhepunkt der Scholastik: Werk Zusammenfassung mittelalterlicher Philosophie und Theologie
    - Strömung Thomismus
    - Kommentierte Platon und Empedokles
    - Machte Aristoteles Schriften wieder bekannt
    - Verbindung Glaube und Wissen
    - Christliche Interpretation Aristoteles Lehre
  • 1272

    Thomismus, 1272 Studienleiter seines Ordens

    • Basis Aristoteles Begriffspaar Möglichkeit und Möglichkeit -> Wesen und Sein
    • Ein Sein hat ein Wesen
    • Seele = einheitliche Wesensform
    • Seele umfasst körperliche und geistige Eigenschaften des Menschen
    • Geistigkeit ermöglicht der Seele ein Leben nach dem Tod
    • Übernimmt die Dreiteilung der Seele von Aristoteles
    • Bewertung des Seelensvermögens in niedere vs. höhere und kognitiv vs. motivational
    • Integriert psychologisches Denken in christliche Ethik
    • Fortsetzung und Festsetzung Ethik Stoa
  • 1492

    Untergang oströmisches Reich & Columbus Amerika Entdeckung

    Ende des Mittelalters
  • 1520

    "Psychologie" Begriff

    • Ca. 1520 von Marko Marurić
    • 1594 Otto Casmann
    • bis 18. Jhr. eher Seelenlehre benutzt
    • zunächst vom Lateinischen ins Deutsche dann ins Englische und Französische
    • ab 19. Jhr. Begriff "Psychologie" üblich
  • 1561

    Francis Bacon 1561-1626

    • Grundlage der Philosophie nach Aufklärung
    • Verbindung Scholastik & Methoden moderner Naturwissenschaften
    • Bestreben den Menschen in einen höheren Stand des Daseins zu bringen
    • Systematisierung der Wissenschaft: Wissenschaft erneuern und nutzbar machen durch empirische Methoden
    • Methode Induktion: Basieren auf gesicherten Beobachtungen -> wird von Einzelfällen auf allgemein Prinzipien geschlossen
    • Differenziert zwischen Planmäßiger und Gelegenheitsbeobachtungen
  • 1564

    Galileo Galilei 1564-1642

  • Period: to

    René Descartes (Rationalismus)

    Leib-Seele Dualismus Körperwelt
    - Körper als Bewegungsaparat / Maschine
    - Brunnenanlage Metapher Geistige Welt
    - Mechanisches Modell kann nicht angewendet werden
    - Zweifel an der Erkenntnis: Für der Descartes der Schlüssel zur Gewissheit des Ich-Bewusstsein
    - Verbindung Körper-Geist kommen in der Zirbeldrüse am Hirnstamm zusammen
    - Wechselwirkung Gefühle und Zustand Körper, sowie Körper und Geist
    - Gott = Quelle von Vernunft
    - Grundlegende Ideen angeboren
  • Empirismus ab 1600

    Wissen ausschließlich aus sinnlichen Erfahrungen
    - Konzentriert sich auf Quelle des Wissens
    - Prominente Vertreter: John Locke, Berkley, Hume
  • Rationalismus ab ca. 1600

    Philosophische Richtung mit Annahmen über eine Welt des Geistes und mit einer eigenen der Welt zur Grunde liegenden Vernunftordnung
    - Körperwelt und Welt des Geistes
    - Vernunftordnung kann nur durch Verstand ergründet werden
    - Prominente Vertreter: René Descartes, Gottfried Wilhelm von Leibniz, Spinozo
  • Stellung der Psychologie 17. & 18. Jahrhundert

    • Zunehmende Spezialisierung
    • Komplexere Forschungsgegenstände
    • Ambivalente Rolle
    • Randstellung der Psychologie
    1. Namensgebung
    2. Heutige zentrale Themen wurden als Teil der allgemeinen Philosophie diskutiert und fielen nicht unter den Begriff der Psychologie
    3. Spezialisierung
    4. Entwicklung einer systematisch angelegten Lehre zur Psychologie
    5. Ambivalenz: Was gehört zur Philosophie und was zur Psychologie?
  • Period: to

    John Locke (Empirismus)

    Werk Versuch über menschlichen Verstand
    -> Grundlagen empirischer Erkenntnistheorie
    • Hohe Leistungsfähigkeit des Verstandes -> Trotzdem Grenzen der Erkenntnisfähigkeit
    • Tabula Rasa: Ablehnung Existenz angeborene Ideen
    • Alle Erkenntnisse aus eigener Erfahrung
    • Zwei Quellen
    • direkte Erfahrung: äußere Sinne
    • Reflexion über Erfahrung: innerer Sinn
    • 4-stufiger Prozess Kenntniserlangung
    • Sinneserfahrungen
    • Abstraktion
    • Benennung
    • Diskurs
    Realität vorstellbar aber unklar ob korrekt
  • Period: to

    Gottfried-Wilhelm Leibniz (Rationalismus)

    Gegen Konzept der Tabula Rasa Analogie des Marmorblocks
    - Perfekter Block, wie zb von Hercules, dennoch Arbeit nötig um diesen zu schaffen Erster der sich auf das Unbewusste fokussiert
    - Hierarchie des Bewusstseins (wichtig für Psychologie)
    - Unklarheiten = Petites perceptions
    - Unbewusste Wahrnehmungen sind potentielle Quellen für Erkenntnisse
    - Unbewusst = mit ganz geringer Klarheit
  • Period: to

    AUFKLÄRUNG

    Verständnis schaffen/über etwas erhellend Informieren Wichtige Kennzeichen
    - Vernunft (Distanz zu Dogmen, Ideologien, Traditionen)
    - Hinwendung zu Wissenschaft
    - Emanzipation des Menschen
    - Religiöse Toleranz Enzyklopädie Diderot et. al. insb. Alembert
    - Inhalte: Natur & Technik, Kulturhistorische Einsichten, das Bekämpfen von Dogmen, Vorurteilen & Aberglaube Salons
    - Treffen Intellektueller
    - wichtig für Entstehung Gretchenfrage: Frage nach Religion
    - Deismus: Mittelweg Theismus & Atheismus
  • Materialismus ab ca. 1675

    • Prinzip einer rein körperlichen Welt
    • Alles unterliegt Naturgesetzen
    Uhrenmetapher
    - früher hat Gott alles bewegt -> Mensch hat etwas sich selbst bewegendes erschaffen (Uhr)
    - Ansicht: Mensch als hochentwickelte Maschine
    - Irgendwann lässt sich ein Mensch herstellen Julien de la Mettrie
    - Radikaler Materialismus
    - 1748: l'homme machine Buch
    - Beschreibt Menschen und Lebensprozesse als Maschine
    - Überzeugter Atheist
  • Period: to

    Positivismus (Begründung David Hume 1711, bis ca. Tod Herbert Spencer 1903)

    Vertreter kritisierten die Uneinigkeit der Philosophen
    -> alle wissenschaftlichen Erkenntnisse kommen ausschließlich aus Beobachtungen und empirischer Forschung -> Konsens
    • Vollkommenes Vertrauen in die Wissenschaft
    • Fortschritt durch Wissenschaft
    Englischer/Naiver Positivismus durch Mill & Spencer
    - Extremer Fortschrittsglauben
    - Kritik: Zu starker Reduktionismus auf das Beobachtbare August Comte
    - Aus Beobachtungen und konkreten Tatsachen lassen sich wahre Schlussfolgerungen ziehen
  • Christian Wolff

    Benutzter als einer der Ersten Psychologie in einem Buchtitel
    1. Psychologica Empirica (1728)
    2. Psychologia Rationalis (1732)
    - Werke werden heute als frühe Versuche der Begründung einer eigenen Wissenschaft angesehen
    - Trug zur Popularisierung und Verbreitung des Begriffs und Forschungsgebietes Psychologie bei
    - Stellt Empirismus und Rationalismus gegenüber
    - In der Aufklärung empirische und rationale Gegensätze
    - Erstmals Präsentation wichtiger psychologischer Begriffe in deutscher Sprache
  • Amerikanische Unabhängigkeitserklärung

  • Französische Revolution

  • Period: to

    Psychophysik - Ernst Heinrich Weber

    Erforschte Funktion der Sinnesorgane
    • Interesse an Empfindungen -> Empfindungen nicht immer exakte Abbildung der äußeren Welt & werden nicht gleichwertig wahrgenommen
    • Erforschung Reizschwellen (zb Entdeckung verschiedene Empfindlichkeit an verschiedenen Körperteilen)
    • Schwellenwertbestimmung: Entdeckte direktes Verhältnis zwischen Reizzuwachs und Ausgangsreiz
  • Period: to

    Völkerpsychologie

    Wissenschaft vom Volksgeist/Volksseele
    - Inhalt: Komplexe psychische & kulturelle Phänomene
    - Oft Verbindung mit Ethnologie
    - Heute auch Kulturpsych./Kulturhistorische Sozialpsych. Begründer: Moritz Lazarus, Hermann Steinthal
    - Programm zur Völkerpsych. aufgestellt das kaum umgesetzt wurde Johann Friedrich Herbart
    - Mensch ist nichts außer der Gesellschaft
    - Mensch hat ohne Gesellschaft keine Humanität
    - Einzelne Individuum ist besser zu verstehen wenn man es als Teil der Menschheit betrachtet
  • Period: to

    Psychophysik - Gustav Theodor Fechner

    Begründer der Psychophysik
    Ziel: Psychologische Vorgänge nach dem Vorbild der Physik als Naturwissenschaft studieren
    • Zeigte dass auch in der Psychologie auch strenges Messen und Ergebnisse möglich sind
    • Skeptisch gegenüber Materialismus
    • Rationalismus und Panpsychismus
    • Eigene Experimentalversuche (Nachbilder von Lichteindrücken auf der Netzhaut)
    • Logische Verbindung: Materielles & Geistiges, Physisches & Psychisches -> Psychophysik als diese Verbindung
    • Weber-Fechnersche Konstante
  • Period: to

    Sinnespsychologische Forschung - Hermann von Helmholz

    Für die Psychologie bedeutende Arbeiten:
    - Farbwahrnehmung
    - Physiologie des Hörens und Sehens (vor allem Bestimmung der Leistungsgeschwindigkeit der Nerven)
  • Period: to

    Wilhelm Wundt (Leipziger Schule)

    • Naturwissenschaftliches Psychologieverständnis
    • Experimente und Statistik
    • Zugang zum Psychischen durch Erfahrung
    • Exakte Messung von Sinneseindrücken
    • Introspektion (kontrollierte Selbstbeobachtung)
    • Ziel: Bewusstsein in kleinste Teile zerlegen (kleinstmögliche Elemente finden oder Struktur des Bewusstseins begründen)
    • Aperzeption: Eintreten Bewusstseinsinhalt in Aufmerksamkeit
    • Schließt Unbewusstes aus (größte Kritik)
    • Elementpsychologie
  • Darwinismus & Evolutionstheorie Darwin (1809-1882)

    Evolutionstheorie beeinflusste Humanismus Darwinismus
    - Übermäßige Betonung/Anwendung von Einzelaspekten aus Darwins Theorie
  • Period: to

    Gustave le Bon (Massenpsychologie)

    Psychologie des foules
    These:
    - Masse dümmer als Individuum (wie kopfloses Tier)
    - Mensch enthemmt/folgt niederen Instinkten Kritik:
    1. Nur anekdotische Evidenz
    2. In heutiger Welt schlecht anwendbar
    3. Unzureichende Definition von Masse
    4. Berücksichtigt dynamische Prozesse in Massen nicht ausreichend
    5. Elitäre Perspektive -> Trotzdem Einflüsse auf die Psychologie (zb Freud)
    -> viele Fragestellungen auch noch heute relevant
  • Period: to

    William James

    Funktionalistische Theorie des Selbst (Identität) mit den Aspekten des "I" (Eigener Bewusstseinsstrom) und "Me" (Die reflektierbare Identität)
  • Period: to

    Ivan Pavlov (Behaviorismus)

    • Hundeexperiment, klassische Konditionierung
  • Period: to

    Experimentelle Psychologie des Lernen - Hermann Ebbinghaus

    Experimentelle Untersuchungen zum menschlichen Gedächtnis
    - Gründer für das erste Berliner Laboratorium für experimentelle Psychologie
    - Möchte Fechners Psychophysische Methoden auf Gedächtnisleistungen anwenden
    - Gedächtnisinhalte können als Vorstellungsreihen verstanden werden
    - Vergessenskurve
  • Period: to

    Sigmund Freud (Psychoanalyse)

    • 1938 nach London immigriert
    1. Strukturmodell der Persönlichkeit
    2. Bewusstes
    3. Vorbewusstes
    4. Unbewusstes
      -> Dominanz des Unbewussten für Verhalten und Erleben
    5. Strukturmodell der Persönlichkeit
    6. es (Lustprinzip)
    7. ich (Realitätsprinzip)
    8. über ich (Gewissen oder Moral)
      (Ähnlichkeit mit Platons Seelenlehre)
    Beziehung der Persönlichkeitsinstanzen
    - es & über ich Konfliktreiche Beziehung
    - Aufgabe des ich: Vermittlung und Kontrolle
    - Anpassung an Realität durch das ich
  • Period: to

    Kurt Koffka (Behaviorismus)

    • Immigration in die USA
    • Gestaltpsychologische Entwicklungspsychologie -> Bedeutung der Wahrnehmungsentwicklung in kulturellen Kontext
  • Leipziger Schule (Große Schulen)

    • Begründung Psychologie als eigenständige Disziplin
    • Älteste/Erste große Schule
    • Begründer: Wilhelm Wundt
    • Synonym: Schule des Strukturalismus und Elemtarismus
  • Period: to

    Thorndike (Behaviorismus)

    Tierexperimente die sich auf Lernvorgänge konzentrieren
    - Puzzlebox
    - Trial and Error
    - Law of effect
  • Period: to

    John B. Watson (Behaviorismus)

    • Begründer des radikalen Behaviorismus
    • Gegen die Methode der Introspektion
    • Versuchte Psychologie rein naturwissenschaftlich zu denken
    • Zentrale Rolle der Konditionierung
    • Little Albert
    • Es gibt Reflexe (angeborene oder erlernte SR Verbindungen)
    • Laut ihm ist das Ziel der Psychologie die Erklärung, Vorhersage & Modifikation von Verhalten
    • Das Bewusstsein ist seiner Meinung nach kein Teil der Wissenschaft (nur beobachtbares Verhalten)
  • Period: to

    Wolfgang Köhler (Behaviorismus)

    • Köhler hat sich den Nazis entgegengestellt und ist 1935 in die USA geflohen
    • Problemlösen durch Lernen und Einsicht (Aha-Erlebnis, statt Trial and Error)
    • Zeigt an Affen, dass Problemlösung nicht zufällig kommt, sondern gezielt
    • Kritik an Thorndike: Seine Versuche ließen keinen Raum für intelligentes Verhalten der Tiere
    • Gestalt aus Ziel und Hilfsmittel -> Einsicht
  • Massenpsychologie ab 1890

    Macht der Menschenmasse
    - Ziel: Massenprozesse verstehen, vorhersagen & steuern bzw. vor unerwünschten Auswirkungen von Masse schützen Scipio Sighele
    - Psychologie des Auflaufs und der Menschenverbrechen
    - Untersuchungen "entgleiste" Menschenmengen -> verändertes Bewusstsein und deshalb weniger zurechnungsfähig
  • Funktionalismus (Große Schulen)

    • Amerikanische Schule
    • Abgrenzung zur Leipziger Schule
    • Funktionale Interpretation der Psychologie
    • Schwerpunkte:
    • Bewusstseinsprozesse über Bewusstseinsinhalte also warum, wozu -> Funktion der Prozesse
    • Anwendungsbezug auf Nutzen der Psychologie (Wechselseitige Abhängigkeit: Innen <-> Außen; bzw.: Individuum <-> Gesellschaft)
    • Schule hatte kein gemeinsames Formales System -> Dadurch große Vielfalt in der Schule
    • Kurze Bewegung ohne alternativ Modell -> schnell wieder weg
  • Period: to

    Kurt Lewin (Behaviorismus)

    • Immigration USA 1933
    • Analysen Willenshandlung basierend auf Gestaltpsychologie
    • Analyse der Einsicht und Ganzheitlichkeit in der Organisation des Handelns
    Feldtheorie
    - Ganzheitlicher Charakter, Dynamik, Interdependenzen von Wahrnehmung, Erleben und Verhalten
    - Verhalten als Funktion des Lebensraums
    • Feldexperimentelle Studien zu Erziehungsstilen und Gruppendynamik
    • Lewin oft als Begründer der Sozialpsychologie bezeichnet
  • Psychoanalyse (Große Schulen)

    Heutiger Stellenwert
    - Sehr bekannt, aber kaum noch an Unis gelehrt
    - Distanz wissenschaftliche Psychologie und Analyse Verdienste
    - Impulse für Entwicklungspsych., Massenpsych., Persönlichkeitspsych., Psychopathologie und Psychotherapie Kritik
    - Subjektive Methoden und Deutung
    - Zu hohe Verallgemeinerung
    - Kaum operationalisierbar
    - Nicht falsifizierbar
  • Gestaltpsychologie (Große Schulen)

    Gestalt = Ganzheitliche Wahrnehmung
    - Entstand aus Kritik an Leipziger Schule
    - Gestalt ist wichtig, nicht die Elemente -> Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile
    - Begründer: Max Wertheim, Wolfgang Köhler, Kurt Koffka, auch wichtig ist Kurt Lewin
    - Schwerpunkt: Psychologie der Wahrnehmung und des Denkens
    - Es gibt 6 Gestaltgesetze (Ähnlichkeit; Geschlossenheit; Gute Fortsetzung; Gemeinsames Schicksal; Gute Gestalt; Nähe)
  • Behaviorismus (Große Schulen)

    Anspruch: Objektive Psychologie des Verhaltens
    Schwerpunkt: Beobachtbares Verhalten und auslösende Reize (SR-Theorien)
    - Extrem Umweltorientiert
    - Zentrale Rolle: Analyse von Lernprozessen
    - Zentrale Figur: Ivan Pavlov
    - Vorläufer: Thorndike
  • Analytische Psychoanalyse nach C.G. Jung (Gründung)

    Ziel: Vermittlung Unbewusstes - Bewusstes -> Erkennen und Beseitigung von psychologischen Störungen Zwei Arten des Unbewussten
    1. Persönliches Unbewusstes
    - Entstehung im Laufe des Lebens
    - Inhalt individuell
    2. Kollektives Unbewusstes
    - Bildet sich am Anfang der Naturgeschichte wird vererbt
    - Interkulturell
    - Inhalt grundlegende Menschheitserfahrungen (zb Transzendente Wesen)
    • Menschheitserfahrungen prägen sich in Archetypen ein zb Märchen
    • Aufgabe Wissenschaft: Entschlüsselung der Bilder
  • Period: to

    Erster Weltkrieg

  • Period: to

    Wissenschaftstheorie von Thomas Kuhn

    Entwicklung wissenschaftlicher Paradigmen
    Idee: Wissenschaft entwickelt sich in Phasen von Paradigmenwechseln, nicht kontinuierlich
    - Lange Phasen von Normalforschung (Konsens über Forschungsparadigmen) von Krisen (Infragestellungen etablierter Paradigmen/neuer Paradigmen) unterbrochen
    - Betont Irrationalität des wissenschaftliches Handelns -> festhalten und verteidigen von Paradigmen trotz offensichtlicher Fehler
  • Freud - Abwehrmechanismen

    • Starkes ich notwendig zur Vermittlung zwischen es, über ich und Wirklichkeit
    • Entstehung von Angst bei fehlender/unbewusster ich Stärke
    3-fache Angst des ich
    1. Realangst -> vor Wirklichkeit
    2. Gewissensangst -> vor Ansprüchen des über ich
    3. Neurotische Angst -> vor Ansprüchen des es Bsp. Abwehrmechanismen: Verdrängung, Projektion & Reaktionsbildung, Verleugnung
    - Abwehrbemühungen nicht perfekt
    - Kommt in Träumen ins Bewusstsein -> symbolisches Unbewusst
    - Bewältigung durch Bewusstmachung
  • Freud - Sexualität

    • Sexualität als Grundtrieb des Menschen
    • Bereits Säuglinge
    • Lust des es ist sexuelle Natur
    Libidotheorie
    - Libido ist Grundtrieb des Menschen
    - Objektbesetzung (Libido sucht Objekte und besetzt diese = Triebabfuhr)
    Thanatos Theorie
    - Todestrieb (Erklärung von Aggression)
  • Freud - Zentrale Annahmen

    • Trennung Bewusstsein und Unbewusstes
    • Symbolik des Unbewussten zb im Traum
    • Unbewusste entsteht durch Angstverdrängung
    • Ängste entstehen aus Familienkonflikten
    • Ödipus und Elektra Komplex
  • Period: to

    Zweiter Weltkrieg

  • Ende der großen Schulen

    • Strukturalismus und Funktionalismus Ende der 1920er schon nicht mehr bedeutend
    • Mitte 20. Jhr. Gestaltpsychologie nicht mehr eigenständig
    • Mitte 20. Jhr. Leipziger Schule und Funktionalismus nicht mehr existent
    • Nur Behaviorismus und Psychoanalyse bleiben länger bestehen
    • Entwicklung größerer Toleranz unter Psychologen gegenüber anderen Forschungsansätzen
  • Period: to

    Zeitgeschichte & Gegenwart

    Folgende Tendenzen
    1. Ablehnung fester Schulen
    2. Zunehmende Professionalisierung & Institutionalisierung auch Internationalisierung
    3. Entstehung unterschiedlicher Teildisziplinen innerhalb der Psychologie
    4. Neue Richtungen und Entwicklungen in der Psychologie Gegenwart
    - Ab 1960: Vermehrte Anstrengung Behaviorismus zu überwinden -> Kognitive Wende
    - Heute weitgehend Schulenfrei
    - Zusammenhalt der Psychologie vor allem über Forschungsmethodologie und Methodik Ausweitung der Psychologie
  • Kognitive Wende

    • Gab Forschungsprogramm mit Ziel den Nutzen der Regelkreistechnik für die Psychologie zu prüfen (Buch: Plans and the structure of behavior)
    • Anwendung Kybernetisches (Regelkreissystem) Modell auf Menschen
    • Mensch handelt nicht nur als Reaktion auf Reize (Behaviorismus) sondern verfolgt Pläne
    • Mensch prüft während des Handelns in einer Rückkopplungsschleife ob angestrebter Endzustand erreicht ist
    • Kognitive Wende = Abkehr von passiv reagierendem zu planendem handelnden Individuum
  • Computer Metapher

    Denk- und Sprachmuster in der Psychologie
    - Gefahr: Mensch erscheint programmierbar mit menschlichen Schwächen und Fehlern als Programmierfehler
    - Metapher nur wegen vorherigen kognitiven Wende möglich
  • Charakteristika der modernen Psychologie

    • Enormer personeller Aufschwung
    • Zunehmende Professionalisierung & Institutionalisierung
    • Gründung APA und DGPs
    • Ende der 60er: Relevanz Diskussionen -> Verstärkte Anwendungsorientierung
    • Zunehmende Spezialisierung
    • Quantitative Orientierung > Geisteswissenschaftliche Orientierung
    • Neue Anwendungsfächer
    • Mathematisierung
    • Viel Interdisziplinarität
    • Psychologie als Ankerwissenschaft
    Replikationskrise 2015
    - Open Science Collaboration
    - Brian Nosek
    - 36% replizierbar, schwächerer Effekt
  • Medizinische Fortschritte 19. Jhr. vor allem 2. Hälfte

    Psychologie geprägt von Fortschritt in Philosophie und Physiologie
    • Sizieren erlaubt
    • Medizinischer Fortschritt durch zb Mikroskop
    • Narkose möglich
    • Erfolge in Humanwissenschaften durch Materialismus
    • Heutige Kritik: Zu starke Reduktion von komplexen Phänomenen (alles wurde auf mathematisch physikalische Ebene heruntergebrochen)
  • Präsentismus vs. Historismus (kein Datum)

    Präsentismus
    - Ereignisse, Persönlichkeiten, etc. werden aus der Perspektive der Gegenwart bewertet und interpretiert
    - Vergangene Ereignisse werden mit modernen Maßstäben gemessen
    - Kann zu Verzerrung führen -> Historische Kontexte und Bedingungen nicht ausreichend berücksichtigt Historismus
    - Betrachtung innerhalb des jeweiligen zeitlichen und kulturellen Kontextes
    - Ereignisse und Entwicklungen in ihrem Ursprungskontext sehen
  • Modell der Psychologiegeschichtsschreibung (kein Datum)

    1. Great Men Ansatz
    2. Entwicklungen durch einzelne "große Männer"
    3. Vernachlässigt Rolle von Mitarbeitern und Schülern
    4. Aber: Gab herausragende Personen in der Geschichte der Psychologie
    5. Ideengeschichte
    6. Betont kulturelle Einflüsse auf Psychologie
    7. Zeitgeist als Erklärung für Veränderungen
    8. Kritik: Zeitgeist als vorschnelle Erklärung
    9. Problemgeschichte
    10. Untersucht systematisch einzelne Fragen und Probleme
    11. Kontext wird oft vernachlässigt