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Stunde Null
Stunde Null
Am 30. April 1945 begeht Adolf Hitler in Berlin Selbstmord. Der Krieg ist verloren. Das deutsche Oberkommando unterzeichnet am 8. Mai 1945 im französischen Reims beziehungsweise am Morgen des 9. Mai in Berlin die bedingungslose Kapitulation. Fast 60 Millionen Menschen sind in Folge des Krieges und der nationalsozialistischen Herrschaft gestorben. Am Ende des Krieges – in der sogenannten Stunde Null – ist Deutschland zerstört. -
Kriegsende
Von 1933 bis 1945 herrschten Adolf Hitler und die Nationalsozialisten über Deutschland. Sie unterdrückten (undertrykkede) viele Menschen grausam und begannen (indledte) einen Krieg gegen zahlreiche Völker und Länder. Dagegen verbündeten sich (allierede sig) die USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion. 1945 endete der Krieg, in dem Millionen von Menschen gelitten (leiden: lide, har lidt) hatten und gestorben waren. Deutschland ergab sich (overgav sig). -
Period: to
Trümmerfrauen
Trümmerfrauen
In der Nachkriegszeit sind die Trümmerfrauen für die Deutschen zum Symbol für den Aufbauwillen und die Überlebenskraft geworden.
Vor allem in Berlin gab es viele Trümmerfrauen. Ohne ihre Schwerstarbeit und unermüdliche Tätigkeit wäre das Überleben der Familien nicht gesichert gewesen und die deutschen Städte wären lange Zeit Schutthalden geblieben. -
Die Teilung Deutschlands
Die Siegermächte England, Frankreich, Russland und die USA teilten 1945 das deutsche Gebiet (område) unter sich in vier Besatzungszonen auf. Die russische Zone wurde später zur DDR, die französische, englische und amerikanische Zone wurden zur Bundesrepublik Deutschland. Ebenso (på samme måde) wurde Berlin in vier Sektoren geteilt. -
Period: to
Die Potsdamer Konferenz
Die Potsdamer Konferenz
Die Siegermächte treffen sich vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 in Potsdam, um darüber zu entscheiden, wie mit Deutschland verfahren werden soll. Sie werden vertreten von Harry S. Truman, dem Präsidenten der USA, Joseph Stalin als Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion und mächtigster Mann der UdSSR sowie Winston Churchill. -
Die Ostgebiete und die Vertreibung der Deutschen
Die vier Siegermächte stellten („sætte“) 1945 Große Ostgebiete, die seit (i) vielen Jahrhunderten deutsch gewesen waren, z. B. Ostpreußen, und Schlesien, unter polnische und russische Verwaltung (administration, styre). Dies war auch eine Art (slags) Wiedergutmachung (erstatning) für all die Leiden und die Schäden, die Nazi-Deutschland diesen Völkern zugefügt (tilføje) hatte. -
Period: to
Die Nürnberger Prozesse
Die Nürnberger Prozesse
Bei den Nürnberger Prozessen (1945-49) standen Kriegsverbrecher vor Gericht (ret, domstol): Führende Nazis wurden von den Alliierten – Frankreich, Großbritannien, den USA und der Sowjetunion – angeklagt, zwölf davon zum Tode verurteilt (12 af dem dømt til døden). -
Der eiserne Vorhang
Am 5. März 1946 verkündet der britische Premier Winston Churchill in einer berühmt gewordenen Rede: "Von Stettin an der Ostsee bis Triest an der Adria ist ein eiserner Vorhang (jerntæppe) über den Kontinent heruntergegangen." Damit spricht er aus, was bereits einige der westalliierten Politiker und Militärs denken. Auch der amerikanische Journalist Walter Lippmann: Er publiziert 1947 ein Buch mit dem Titel "The Cold War" (der kalte Krieg) und gibt damit dieser Ära einen Namen. -
Der kalte Krieg
Mehr als 40 Jahre tobte (rasede) der Kalte Krieg (den kolde krig) zwischen den Supermächten USA und Sowjetunion. Offiziell wurde dieser "Krieg" nie erklärt, aber das minderte nicht die von ihm ausgehenden Gefahren (af den udgående farer). Manche Krisen rückten die Welt gefährlich nahe an den Abgrund (rykkede verden faretruende nærmere en…) eines Atomkrieges. Der mehr als vier Jahrzehnte andauernde (vedvarende) Konflikt war vor allem eine ideologische Auseinandersetzung (opgør, konflikt). -
Der Marshallplan
Am 5. Juni 1947 verkündete (forkyndte, meddelte) der amerikanische Außenminister George Marshall die Absicht der US-Regierung, Europa wirtschaftlich und finanziell beim Wiederaufbau (genopbygning) zu unterstützen (støtte, bakke op om). Am 3. April 1948 begann mit dem „European Recovery Proamm“ (ERP) ein enormes Hilfsprogramm (hjælpeprogram) für 16 europäische Länder, nachdem die Sowjetunion und ihre osteuropäischen Verbündeten die Aufnahme (optagelse) in dieses Programm abgelehnt (afvise) hatten -
Wirtschaft nach Plan
Die Planwirtschaft wurde 1948 in der Sowjetischen Besatzungszone einge-führt. Zuerst arbeitete man nach einem Zweijahrplan, 1951 bis 1955 folge der erste Fünfjahrplan. Die staatliche Plankommission legte fest, welche Waren produziert werden sollten und welche Rohstoffe dafür nötig waren. Das Wirtschaftssystem wurde zentral von der SED gelenkt, Normen und Pläne wurden festgelegt.
Die Pläne führten oft dazu, dass am Bedarf der Menschen „vorbei“ produziert wurden. -
Die Währungsreform
Die Währungsreform (valutareform) von 1948 trat am 20. Juni 1948 in den drei westlichen Besatzungszonen Deutschlands in Kraft. Die Währungsreform setzte dem Schwarzmarkt ein Ende und gleichzeitig wurden alle Rationierungen der Nachkriegszeit aufgehoben. -
Soziale Marktwirtschaft
Mit der Währungsreform (valutareform) 1948 setzte sich in der Bundesrepublik Deutschland die Marktwirtschaft (markedsøkonomi) durch (durchsetzen: sætte igennem). Die neue Wirtschaftsordnung brachte in den fünfziger Jahren unvorhersehbare (uforudsigelige) Erfolge: Die Welt sprach vom Wirtschaftswunder (økonomisk mirakel). -
Period: to
Berliner Luftbrücke
Berliner Luftbrücke
Westberlin lag wie eine Insel (ø) innerhalb der sowjetischen Besatzungszone (besættelseszone). Als die USA, Großbritannien und Frankreich in ihren Zonen 1948 die D-Mark als neue Währung (møntfod, valuta) einführten, blockierte die Sowjetunion die Straßen nach Westberlin. Ziel (mål) war es, Westberlin von der Versorgung (forsyning) abzuschneiden. Doch die Amerikaner und Briten versorgten Westberlin über eine Luftbrücke. -
Period: to
Flucht aus der DDR
In der DDR war die wirtschaftliche Lage ziemlich schlecht, während es für die Menschen in der Bundesrepublik und in West-Berlin immer besser ging. Zwischen 1949 und 1960 flüchteten über zwei Millionen. -
Gründung der BRD
Gründung der BRD
Die drei Westmächte legten ihre Zonen zusammen: 23. Mai wurde die Bundesrepublik Deutschland mit der Hauptstadt Bonn gegründet [grundlagt]. -
Das Grundgesetz
”Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlicher Gewalt“ Mit diesen Worten, dem ersten Artikel des Grundgesetzes, beschließt am 8. Mai 1949 der Parlamentarische Rat ein neues Kapitel der freiheitlichen Demokratie und zieht damit die Konsequenzen aus den dramatischen Jahren des Dritten Reichs, in denen die Würde vieler Menschen mit Füßen getreten worden war.am 24. Mai 1949 tritt das Grundgesetz in Kraft. -
Period: to
Adenauer Ära: Konrad Adenauer
Konrad Adenauer war der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Er hat vom Anfang der Bundesrepublik 1949 bis 1963 regiert. Sein Verdienst war die Westintegration der Bundesrepublik, die aber anderseits zur Spaltung Deutschlands beigetragen hat. -
Gründung der DDR
Die Deutsche Demokratische Republik (die DDR) wurde am 7. Oktober 1949 gegründet.
Die DDR wurde nach dem Vorbild des sowjetischen Staates aufgebaut, das heißt, sie sollte ein sozialistischer Staat sein. Alle Fabriken und alle landwirtschaftliche Betriebe gehörten dem Staat. Der Staat garantierte dafür jedem Bürger den Besuch von staatlichen Schulen, eine Ausbildung und einen Arbeitsplatz. Von Anfang an war die DDR stark abhängig von der Sowjetunion – sowohl politisch als auch wirtschaftlich. -
Die Stasi
Für Angst und Schrecken sorgte in der ganzen DDR das Ministerium für Staatssicherheit (Gründung: 1950) oder kurz: Stasi. Es überwachte das eigene Volk und schüchterte es ein, um der SED die Macht zu erhalten. Politische Gegner wurden verhaftet, viele einfache Bürger gezwungen, Nachbarn, Freunde oder gar Familienangehörige auszuspionieren. Öffentlicher Protest war nicht geduldet. -
Period: to
Wirtschaftswunder und Konsum
In den 50er Jahren wurde die BRD sehr schnell wieder aufgebaut und es kam zu einem enormen Wirtschaftswachstum. Die BRD war Ende der 50er Jahre bereits die zweitstärkste Wirtschaftsnation der Welt.
Auch die private Kaufkraft steigt an, während die Lebenshaltungskosten stagnieren. Also bleibt mehr Geld übrig für den Konsum. Die Bundesbürger geraten in einen wahren Kaufrausch: Möbel, Autos, Reisen, Elektrogeräte. Die Massenfertigung von Konsumgütern verbilligt die Preise. -
Period: to
Jugend in den 50'er Jahren
In der deutschen Gesellschaft der 50er Jahre herrschen Moralvorstellungen und Tugenden wie Ordnung, Sauberkeit, Pünktlichkeit und nicht zuletzt Zucht und Anstand. Im Laufe des Jahrzehnts wurden diese zeittypischen Erziehungsideale aber mit völlig anderen Moralbegriffen konfrontiert. Vor allem durch die Rock’n´Roll-Musik und die damit verbundene Jugendrevolte, die in den 50er Jahren wie eine Bombe in die BRD einschlugen. -
Volksaufstand in der DDR
Am 17. Juni 1953 kam es in der DDR zu einem großen Aufstand der Arbeiter. Ausgangspunkt für die Unruhen war eine Erhöhung der Arbeitsnormen. Die ostdeutsche Regierung verlangte, dass die Arbeiter der DDR viel mehr arbeiten und gleichzeitig eine dreißigprozentige Verringerung der Löhne akzeptieren sollten. Am 16. Juni protestierten rund 200 Arbeiter dagegen, mit der Parole „Schluss mit den Qualen, wir fordern freie Wahlen“. -
Das Wunder von Bern
Als die deutsche Nationalelf am 4. Juli 1954 im Berner Wankdorfstadion auf Ungarn trifft, scheint der Sieger schon festzustehen: Ungarn gilt als unbezwingbar, Deutschland hingegen als fußballerischer Zwerg. Schon nach wenigen Minuten gehen die Ungarn in Führung; doch Deutschland holt auf und kann schließlich mit Helmut Rahns 3:2 Treffer das Spiel für sich entscheiden. Die meisten Deutschen erfahren von dem Sieg aus dem
Radio – 1954 gibt es in Deutschland erst 20.000 Fernsehgeräte. -
Deutschland in der Nato
Die Bundesrepublik wird 1955 in die Nato - das westliche Verteidigungsbündnis - aufgenommen. Die Deutsche Bundeswehr ist eine reine Verteidigungsarmee, die ihr eigenes Staatsgebiet und das der Bündnispartner schützen soll. -
Der millionste Käfer
Ursprünglich hieß er gar nicht Käfer, sondern „Kraft-durch-Freude-Wagen“: Unter Hitler wurde er als erschwingliches Auto für die breite Masse konzipiert, die Produktion dann jedoch mit Kriegsbeginn eingestellt. 1945 bringt ihn Volkswagen (VW) erneut auf den Markt – zu einem Preis von 4000 DM, wofür man in der Nachkriegszeit rund zwei Jahre arbeiten muss. Seinem Erfolg als Symbol des Wirtschaftswunders tut das keinen Abbruch: 1955 läuft bei VW in Wolfsburg der millionste Käfer vom Band. -
Period: to
Die Spätheimkehrer
Als der Zweite Weltkrieg 1945 zu Ende ist, befinden sich über zehn Millionen deutsche Soldaten in Kriegsgefangenschaft der Alliierten. Die meisten deutschen Kriegsgefangenen kehren bis Ende 1948 in ihre Heimat zurück. In sowjetischer Gefangenschaft befinden sich aber noch viele deutsche Soldaten. Viele von ihnen gelten nicht als Kriegsgefangene, sondern als Kriegsverbrecher und werden deshalb als Zwangsarbeiter in den sowjetischen Lagern behalten. -
Gründung der europäischen Gemeinschaft
1957 wurden die Römischen Verträge zur Gründung der Europäischen Wirtschafts-gemeinschaft (heute die EU) von den Außenministern Frankreichs, Italiens, Hollands, Belgiens, Luxemburgs und der Bundesrepublik Deutschland unterzeichnet. Die BRD gehörte somit zu den Gründerstaaten der EU. -
Mauerbau
Eingemauert - Die innerdeutsche Grenze
„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“. Mit dieser Aussage versuchte im Juni 1961 der damals mächtigste Mann der DDR, der Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht, die Öffentlichkeit zu beruhigen. Wenige Tage später entpuppte sich sein Satz als Lüge: Am 13. August ließ die DDR-Regierung eine Mauer rund um Westberlin bauen. Damit sollte der große Flüchtlingsstrom gestoppt werden. -
Period: to
Soziale Marktwirtschaft: Ludwig Erhard
Ludwig Erhard, Wirtschaftsminister der BRD von 1949 – 1963, führte das Prinzip der „sozialen Marktwirtschaft“ ein, die Wohlstand für alle schaffen sollte. Für die Menschen in der Bundesrepublik bedeutete der Wirtschaftsaufschwung zwei Dinge: harte Arbeit und stetig wachsende Konsummöglichkeiten. Die Geschäfte füllten sich mit Luxuswaren, die auch für die breite Masse der Bevölkerung erschwinglich wurden. -
Der millionste Gastarbeiter
Die Gastarbeiter sind zwischen 1955 und 1973 in die BRD gekommen. Sie wurden nach Deutschland gerufen, weil es nicht mehr genug Arbeitskräfte in der BRD gab. Der erste Vertrag wurde 1955 mit Italien geschlossen. Fünf Jahre später kamen Spanien und Griechenland dazu. Dann schloss man Verträge mit der Türkei (1961), Portugal (1964) und Jugoslawien (1968). Es sind insgesamt 14 Millionen in die BRD gekommen.